St. Pauli schlägt sich selbst
Der FC St. Pauli kommt einfach nicht aus dem Tabellenkeller heraus und steckt weiter auf dem letzten Tabellenplatz fest. Am 12. Spieltag kassierte die Mannschaft von Ewald Lienen bei den Würzburger Kickers eine 1:0-Niederlage, die am Ende bitter, aber dennoch hochverdient war. Nach zwölf gespielten Partien steht somit weiterhin nur ein Sieg auf der Habenseite. Die Kickers hingegen sind nur noch zwei Punkte hinter dem Drittplatzierten Heidenheim und halten somit Anschluss an die Aufstiegsplätze.
Der Aufsteiger aus Würzburg spielt bislang eine fabelhafte Saison, doch in den letzten drei Pflichtspielen gingen die Mannen von Trainer Bern Hollerbach jeweils mit einer Niederlage vom Platz. Von einer breiten Brust konnte daher nicht die Rede sein. Taktisch zeigten sich die Kickers dabei aber sehr flexibel. Bei Ballbesitz traten die Hausherren im 3-4-1-2 an, während man bei Ballverlust schnell auf ein 5-3-2 umzuschalten wusste. Das 4-1-4-1 der Gäste bot über die gesamten 90 Minuten nur wenig Offensivpower. Es war ein sehr intensives Spiel, das vor allem im Mittelfeld ausgetragen wurde. Im Grund standen beide Teams defensiv sehr ordentlich, doch der FC St. Pauli wurde in der zweiten Spielhälfte zunehmend unsicherer und ließ fortan deutlich mehr Torchancen zu. Der letzte Zug zum Tor fehlte den Kickers dabei genauso, wie der letzte, entscheidende Pass.
Es lief alles auf ein Unentschieden hinaus, doch dann sorgte der junge Koglin auf Seiten der Hanseaten für die Szene des Spiels (84.), als er nach einem langen Ball in den Strafraum der Gäste zu einem Klärungsversuch ansetzte, dabei aber seinen Kollegen Hedenstad unglücklich am Knie anschoss. Der Ball schlug aus kürzester Entfernung unhaltbar im eigenen Tor ein. St. Pauli schlägt sich somit mit einem kuriosen Eigentor selbst und bleibt weiterhin das Schlusslicht der Tabelle, während Würzburg mit nun 20 Zählern auf Rang 6 springt.
Ewald Lienen muss seine Mannschaft über die Länderspielpause schnellstmöglich wieder aufrichten und dafür sorgen, dass man die Köpfe nicht hängen lässt.