DFB Pokal

FC Bayern zum 18. Mal DFB-Pokalsieger – Finaltrauma beim BVB nach 3:4 im Elfmeterschießen

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Foto: Audi AG / Flickr (CC BY-ND 2.0)

Der FC Bayern München ist durch ein 4:3 im Elfmeterschießen gegen einen tapfer kämpfenden BVB zum 18. Mal DFB-Pokalsieger geworden. Nach 120 Minuten hatte es 0:0 gestanden, wobei der Rekordmeister zwar optisch überlegen war aber immer wieder mit pfeilschnellen Kontern der Borussen rechnen mussten. Am Ende entschied Douglas Costa mit seinem Elfmeter zum 4:3 die Lotterie Elfmeterschießen für den FC Bayern, der damit das Double perfekt machte und Pep Guardiola ein schönes Abschiedsgeschenk für seine 3-jährige Amtszeit machte.

Im Finale des DFB-Pokals trafen nach Ansicht aller Experten die besten Temas Deutschlands aufeinander. Mit den Trainer-Füchsen Pep Guardiola und Thomas Tuchel, die beide in den höchsten Tönen vonenander schwärmten, war das Spiel wie erwartet von der Taktik geprägt.

Vor allem in der ersten Halbzeit neutralisierten sich beide Teams lange Zeit. Borussia Dortmund stand sicher in der Abwehr, der FCB war zwar optisch überlegen konnte aber lange Zeit nicht entscheidend in den Dortmunder Strafraum vordringen. Strafraumszenen waren Mangelware.

Den ersten ernsthaften Torschuss (auf beiden Seiten) gab es erst in der 33. Minute. Douglas Costa zog aus 18 Metern ab, Roman Bürki im Tor der Dortmunder konnte allerdings parieren. Im Gegenzug konterte der BVB und kam durch Aubameyang immerhin zu einem Abschluss – es war der Einzige in Halbzeit 1.

Der Aufreger schlechthin war allerdings eine unschöne Szene von Franck Ribery. In einem Zweikampf mit Gonzalo Castro ließ er sich zum Griff in Castros Gesicht hinreißen und drückte ihm zudem noch den Finger ins Auge. Schiedrichter Marko Fritz bewertete die Szene mit Gelb für beide Spieler (39.). Sky-Experte Lothar Matthäus (Co-Kommentator) sah es allerdings anders. Nach seiner Ansicht hätte der Franzose glatt rot verdient und sei noch mit „einem blauen Auge davon gekommen“.

Erst ab der 2. Halbzeit ein Pokalfinale

Mit dem Seitenwechsel merkte man beiden Mannschaften an, dass sie einen Gang hochschalteten. Der FC Bayern hatte zwar schon in der ersten Halbzeit mit 64 Prozent mehr Ballbesitz aber erst jetzt konnten sie daraus auch echte Chancen generieren.

Zudem wurde die Partie nun etwas hitziger und entsprechend härter geführt. Kämpfer Arturo Vidal tat sich in dieser Hinsicht wieder etwas hervor als er in der 47. Minute mit einer Grätsche gegen Jung-Nationalspieler Julia Weigl bereits Gelb sah und nur zwei Minute bei einem Zweikampf mit Henrich Mkhitaryan erneut auffällig wurde. Er hatte dabei Glück nicht mit Gelb-Rot vom Platz zu müssen.

Ribery, Lewandowski (52./64.) auf Seiten der Bayern und Aubameyang für die Dortmunder (57.) hatten in der Folge gue Möglichkeiten das 1:0 zu erzielen – vergaben aber teils deutlich.

In der 85. Minute jedoch stand Dortmund kurz vor dem entscheidenden Treffer als Aubameyang in aussichtreicher Position vor Manuel Neuer auftauchte aber knapp über das Tor schoss. Es ging in die Verlängerung.

Zu diesem Zeitpunkt war der „Kapitän“ Mats Hummels in seinem letzten Spiel für den BVB schon gar nicht mehr dabei. Er musste in der 78. Minute aufgrund von Krämpfen sowie körperlicher Müdigkeit und Vorbelastung durch eine Gelb Karte vom Platz. Für ihn kam Matthias Ginter.

BVB in der Verlängerung im Glück

In der Verlängerung ging es gleich richtig zur Sache. In der 94. Minute konnte sich beim ebenfalls eingewechselten Eric Durm bedanken, dass der FCB nicht schon in Fürhung ging. Er lenkte einem Schuss von Lewandowski im 16-er noch entscheidend ab.

Der beste Vorlagengeber der Bundesliga Henrich Mkhitaryan hätte auf der anderen Seite gut 10 Minuten später auch auf Dortmunder Seite für die Entscheidung sorgen, zog aber vom rechten Pfosten den Ball haarscharf am langen Eck vorbei (104.).

In der 114. Minute konnte Roman Bürki im BVB-Tor erneut seine ganze Klasse zeigen, indem er einen Schuss von David Alaba aus 15 Meter hervorragend parierte.

Beiden Mannschaften merkte man allerdings im Verlauf der 2. Häflte der Verlängerung an, dass diese Saison und das Spiel Kräfte gekostet hatte. Es kam zum Elfmeterschießen.

Sokratis und Bender werden zu tragischen Helden in Elfer-Lotterie

Also wieder Elfmeterschießen – wie im Vorjahr im Halbfinale als kurioserweise kein einziger Bayern-Spieler traf, weil sie auf dem Rasen ausrutschten.

Diesmal sollte allerdings die tragische Rolle dem BVB vorbehalten sein. Es dauerte auffällig lange bis die Borussen ihre Spieler ausgewählt hatten. Trainer Thomas Tuchel sagte später, er hätte die Reihenfolge anders wählen sollen und kreidete sich selbst die Niederlage an.

Für die Borussia solltenKagawa, Bender, Sokratis, Aubameyang und Reus antreten, für die BayernVidal, Lewandowski, Kimmich, Müller und Costa.

Kagawa verwandelte noch sicher zum 1:0 für den BVB. Danach traf auch Arturo Vidal für den FCB zum 1:1 Ausgleich. Doch dann sollte Sven Bender schießen – wählte eine langen Anlauf und führte den Elfer sehr schnell aus, Manuel Neuer parierte einen schlecht geschossenen Elfmeter. Danach war Lewandowski eiskalt und brachte die den Rekordmeister mit 2:1 in Front. Auch der 2. Abwehrspieler mit Sokratis verschoss seinen Elfmeter auf Seiten des BVB (Pfosten). Doch auch Joshua Kimmich zeigte Nerven und schoss nicht platziert genug, sodass Roman Bürki klären konnte. Top-Stürmer Pierre Emerick Aubameyang traf sicher zum 2:2 Ausgleich des BVB.

Thomas Müller sorgte mit seinem platzierten Schuss für das vorentscheidende 3:2 – jetzt musste Marco Rues unbedingt treffen, was er allerdings auch tat – 3:3. Nur noch dieser Elfmeter von Douglas Costa und die Münchner würden das 2. Double und Pep Guardiola feiern – er läuft an und … trifft.

Der FC Bayern München ist DFB-Pokalsieger 2016 – für Dortmund bleibt wieder nur der 2. Platz wie in den letzten 5 Finalteilnahmen.

Es bleibt aber für viele Spieler nicht lange Zeit zum Feiern oder trauern, ab kommender Woche geht es für die deutschen Nationalspieler mit Jogi Löw ins Trainingslager nach Ascona (Schweiz) und am Ende der Woche muss der 23er-Kader für die EM 2016 stehen.

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