Bekommt Bayer Leverkusen noch die Kurve?

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Foto: jarmoluk / pixabay (CC0)

Für Bayer Leverkusen ist die Saison 2016/17 mit Sicherheit eine zum Vergessen – bisher. Nur 4 Punkte vom 16. Platz entfernt und weitere 6 Punkte nach vorne – zu den anvisierten Europa-Pokal-Rängen (6.) den aktuell der 1. FC Köln – der Rivale aus dem Rheinland – belegt. Ob es eine Saison zum Vergessen wird, zeigt sich in den nächsten Spielen. Kann Korkut das Ruder noch herumreisen und bleibt womöglich doch länger? Wer kommt sonst als neuer Trainer infrage? Wie geht es weiter mit Bayer Leverkusen? Fragen über Fragen – für die es Antworten braucht. 

Roger Schmidt – eine schwierige Ehe

Noch vor der Saison wurde Bayer Leverkusen als eines der vier oder fünf Mannschaften genannt die den FC Bayern München aufgrund ihrer spielerischen Grundvoraussetzungen gefährlich werden könnten. Nach 2/3 der Spielzeit kann man ganz klar sagen: Ziel verfehlt.

Vom Rekordmeister sind die Rheinländer aktuell 31 Punkte (die Hälfte des FCB) und 10 Plätze entfernt. Aber da geht es anderen Vereine auch nicht anders – siehe Schalke 04. Doch die Ziele, die man sich zu Beginn der Saison setzte – mit Qualifikation für die Champions League – kann man schon jetzt ganz klar beiseite legen.

Das alles liegt in erster Linie an der Leistung der spielenden Truppe um Stefan Keißling und Co. Eine Mitschuld trägt aber auch Roger Schmidt – der extrovertierte Österreicher, der die Mannschaft gut 2 1/2 Jahre begleitete. Als es dann nach zahlreiche „Ausfällen“ von Schmidt und Unstimmigkeiten, Drängen der Medien und nicht zuletzt durch den fehlenden sportlichen Erfolg nicht mehr so lief – musste der Österreicher die „Werkself“ verlassen.

Sportchef Rudi Völler beugte sich den äußeren Einflüssen und haderte bis zum Schluss mit seiner Entscheidung. Roger Schmidt allerdings trug mit seinem Auftreten erheblich zur Unruhe im Verein bei. Er wurde mehr als einmal ausfällig am Spielfeldrand und wurde wiederholt auf die Tribüne verbannt in den Jahren seiner Amtszeit.

Als dann nur noch über den Trainer gesprochen wurde, konnten sich auch die Spieler von Bayer Leverkusen nicht mehr schadlos halten .Das schlug sich in den Spielen nieder – in der die Elf zeitweise total verunsichert wirkte. Es folgte eine mehrwöchige Negativserie – die im desaströsen 2:6 gegen Borussia Dortmund gipfelte. Im Nachgang zum Spiele gab Schmidt noch zu Protokoll, seine Mannschaft hätte durchaus guten Fußball gespielt.

Das war dann auch den Verantwortlichen zu viel. Schmidt wurde einen Tag nach der Pleite entlassen (05.03.2017).

Neue Besen kehren gut? Noch nicht!

Es sollte keine Ausreden mehr geben – wie Völler es ausdrückte und mit der Trainerentlassung ein Ruck durch die Mannschaft gehen. Oftmals löst so ein Trainerwechsel ja einen Mechanismus im Kopf der Beteiligten aus, sodass es danach wieder wie von selbst läuft.

Als mit dem ehemaligen Hannover 96-Trainer Tayfun Korkut die Interimslösung bis zum Saisonende vorgestellt wurde – der zudem ein guter Freund von Schmidt ist, glaubten die Verantwortlichen an Besserung. Doch davon kann noch nicht die Rede sein.

Bisher gab es lediglich 2 Unentschieden (1:1 gegen Werder Bremen, 0:0 gegen Athletico Madrid) und eine Niederlage gegen die TSG 1899 Hoffenheim (0:1) zu bestaunen. Es sind schwierige Zeiten für die „Werkself“.

Bender fehlt bis Saisonende – Baumgartlinger und Tah fraglich

Zu den mageren sportlichen Aussichten kommt auch noch Verletzungspech hinzu. Wie heute (31.03.2017) vom Verein bestätigt wurde, fällt Lars Bender bis zu Saisonende aus. Er muss sich einer Fußoperation unterziehen die ihn schon die gesamte Saison immer wieder zurückwarf. Aus diesem Grund kam er bisher nur zu 9 Bundesliga-Einsätzen.

Bei Julian Baumgartlinger und Jonathan Tah sind die Aussichten etwas besser. Sie könnten vor dem wegweisenden Spiel am Sonntag (02.04.2017) gegen den VfL Wolfsburg ins Team zurückkehren. Eine genaue Prognose gibt es allerdings noch nicht.

Sollte allerdings auch hier kein Sieg gelingen rücken nicht nur die internationalen Plätze in weite (fast unerreichbare) Ferne – sondern auch die Abstiegsränge kämen dann bedrohlich nahe. Bis zum Tabellen-16. dem Hamburger SV auf dem Relegationsplatz ist es dann nicht mehr weit. Bedenkt man dann noch, dass die Hanseaten ihrerseits aus ihrem Dornröschenschlaf unter Markus Gisdol erwacht sind, dann könnte es doch noch brenzlig werden für Bayer Leverkusen.

Damit hätte vor Saisonbeginn wohl keiner ernsthaft gerechnet.

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