Nach Pleite zum Saisonauftakt: Schalke 04 zwischen Anspruch und Wirklichkeit

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Foto: Peter Price / Flickr (CC BY-NC-ND 2.0)

Es hat gute Traditon bei den „Königsblauen“ vom FC Schalke 04, dass im Vorfeld einer Bundesliga-Saison alle hochmotiviert sind. Alles scheint bestens zu sein – Trainer zufrieden, Spieler engagiert und Testspiel-Ergebnisse vielversprechend. Doch dann beginnt die Saison – und alles ist wie immer. Die Ernüchterung nach teils ambitionierter Zielvorgabe folgt meist schon auf dem Fuß. So auch nach dem ersten Spieltag und der Niederlage gegen Eintracht Frankfurt (27.08.2016, 0:1). Die Schalker müssen wie sooft die richtige Balance zwischen Anspruch un Wirklichkeit finden.

Ruhige Vorbereitung dank Heidel und Weinzierl

Der FC Schalke 04 ist entgegen der so bekannten Chaos-Wochen zumindest in der Vorbereitung auf die Saison 2016/17 in ruhigem Fahrwasser zugegen gewesen. Dies verdankten die Königsblauen, die sonst immer wieder für Schlagzeilen sorgten, in erster Linie dem umsichtigen neuen Manager Christian Heidel (von Mainz 05) und Neu-Trainer Markus Weinzierl (von FC Augsburg).

Sie führten den ewigen Ruhrpott-Rivalen von Borussia Dortmund mit rhiger Hand durch die Saisonvorbereitung und sorgten dafür, dass im Verein und auch im Umfeld das Gefühl aufkam, dass es in diesem Jahr „anders werden“ würde.

Grund zur Hoffnung hegten auch die seriös geplanten Zugänge von Breel Emobolo, Naldo sowie Coke – die mehr als nur eine Bereicherung des aktuellen Kaders darstellen. Coke ist zwar noch einige Wochen verletzt, aber sein Potential ist unverkennbar. Ähnlich sieht es mit Embbolo aus.

Alles Friede, Freude – Eierkuchen also? Weit gefehlt!

Niederlage gegen Frankfurt schürt Unruhe

Das este Pflichtspiel im DFB-Pokal gegen den FC Villingen (20.08.2016) konnte der FC Schalke 04 noch mehr oder weniger souverän mit 4:1 für sich entscheiden. Doch Bundesligastart eine Woche später gegen die in der Vorsaison arg abstiegsbedrohten Hessen aus Frankfurt (27.08.2016) gab es gleich einmal eine 0:1-Niederlage zum Auftakt.

Das wäre an sich nicht allzu besorgniserregend gewesen, wenn die „Königsblauen“ nicht die komplette erste Halbzeit „verschlafen“ hätten, wie es auch Trainer Markus Weinzierl feststellen musste.

Die Abläufe stimmten einfach nicht. Neuzugang Naldo, der eigentlich die Abwehr stabilisieren sollte wirkte wie ein Fremdkörper – und auch der Rest der so ambitionierten Mannschaft konnte in keinster Weise ihre Favoritenstellung gerecht werden.

Frankfurt hingegen gefiel mit guten Kombinationsspiel und erspielte sich zahlreiche Chancen, sodass das Ergebnis zur Pause noch recht schmeichelhaft war. In der zweiten Halbzeit fing sich der FC Schalke 04 etwas, konnte die Niederlage aber trotzdem nicht mehr abwenden.

Und schon rumorte es im Verein, bei den Fans und in den Medien wieder.

Warum stellt Weinzierl nur einen „Neuen“ in die Starelf (Naldo)? Wie kommt diese Schläfrigkeit bei einer eigentlich austrainierten Mannaschaft zustande? Wieso kann eine so hoch veranlagte Mannschaft gegen Frankfurt nicht überzeugen?

Das klassische Schalker Chaos war dann also nach nur einer Niederlage wieder da.

Wohin soll das noch führen? Warum schafft es Schalke 04 nicht, mit seiner hervorragenden Spielerausbildung im Jugendbereich auf lange Frist zu planen und sie an sich zu binden. Warum kommt in jedem Jahr immer wieder die gleiche Unruhe auf, wenn die Ergebnisse nicht gleich wie „reife Früchte“ an den Bäumen hängen?

Hier sind jetzt Manager Christian Heidel, der mit Sachverstand und seiner besonnenen Außendarstellung viele Wogen glätten kann – als auch Trainer Markus Weinzierl gefordert. Er muss die Mannschaft vor dem nächsten Spiel gegen den FC Bayern München (09.09.2016) wieder aufrichten und zu einer schlagkräftigen Einheit formen.

Sollte dies nicht gelingen, könnte es zu einer ähnlichen Demontage wie gegen Werder Bremen (0:6) führen. Und das will man „Auf Schalke“ mit Sicherheit verhindern.

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