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Poldi sagt nach 13 Jahren – Bye Bye

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Foto: jarmoluk / pixabay (CC0 1.0)

Lukas Podolski war mit Bastian Schweinsteiger ein echtes „Dream-Team“ in der DFB-Elf. Nach 13 Jahren sagt er im Team um Weltmeister-Trainer Joachim Löw „Bye Bye“. In Dortmund wird „Poldi“ vor toller Kulisse noch einmal gebührend verabschiedet und das in einem echten Leckerbissen – Deutschland gegen England. 

Höhen, Tiefen und 48 Tore

Die Karriere von Lukas Podolski – dem „Kölner Jung“ – der in der Zeit beim 1. FC Köln zur Identifikationsfigur der „Geißböcke“ wurde, begann in der Nationalmannschaft bereits vor 13 Jahren – am 06. Juni 2004 unter Rudi Völler in einem Spiel gegen Ungarn.

Seither hat er bis zum offiziellen Rücktritt aus der Nationalmannschaft am 29. Juni 2016 insgesamt 129 Spiele für das DFB-Team bestritten und dabei 48 Tore erzielt. Besser waren in der ewigen Bestenliste nach Spielen nur Miroslav Klose (137) und Lothar Matthäus (150) – bei den Toren nur Gerd Müller und ebenfalls Miroslav Klose (71).

Der größte Triumph für die „goldene Generation“ um Miroslav Klose, Bastian Schweinsteiger und eben auch „Poldi“ war mit Sicherheit der Gewinn des WM-Titels 2014 in Brasilien. Allerdings möchte das Poldi nach eigener Aussage gar nicht so an einem Ereignis festmachen.

Er habe jede Minute genossen und jedes Spiel habe ihm sehr viel bedeutet und ihn auf seinem Weg weitergebracht. Nun freue er sich auf ein letzten Spiel vor großer Kulisse mit einem gebührenden Abschied. Den kann gestehen ihm alle mit voller Überzeugung zu.

Ein wenig überrascht im angenehmen Sinne war Poldi allerdings auf der DFB-Pressekonferenz am Dienstag (21.03.2017), als Jogi Löw auf die Frage eines Reporters nach der Kapitänsfrage in Bezug auf Lukas Podolski ganz klar sagte, dass er diese Ehre für sich beanspruchen kann im Spiel gegen England. Poldi freute sich sehr darüber. Es sei das Größte, in seinem letzten Spiel zum ersten Mal als Kapitän die Mannschaft aufs Feld zu führen.

Doch es gab nicht immer nur schöne Zeiten. Gerade die vergangenen Jahre waren sehr schwer für den Ex-Kölner und zuletzt für Istanbul kickenden gebürtigen Polen. Ihm wurde oft nachgesagt, dass der Bundestrainer nur wegen seines Namens noch an ihm festhielten, auch wenn er keine Leistung brachte. Zum Schluss sollte er gar nur noch als „Maskottchen“ fungieren, was ihm allerdings in keinster Weise gerecht geworden wäre.

Podolski hat nie gemosert und sich immer mit seiner Situation abgefunden.

Auch in der Vergangenheit gab es mit den zahlreichen Niederlagen in Halbfinale 2006 (WM in Deutschland gegen Italien), 2008 im Finale gegen Spanien sowie 2010 und 2012 jeweils im Halbfinale gegen Spanien und Italien – immer wieder Tiefschläge. Doch Lukas Podolski steckte sie alle weg – auch weil ihm von Joachim Löw immer wieder der Rücken frei gehalten wurde.

Ab Sommer in Japan – Schweini am März schon in den USA

Mit dem Spiel im Dortmunder Signal-Iduna Park – in dem er mit Sicherheit gefeiert werden wird, da er auch über die Grenzen Deutschlands hinweg einen hervorragenden Ruf besitzt, geht dann also eine große, prägende Nationalmannschafts-Karriere zu Ende.

Ab dem Sommer beginnt für Poldi dann der „Herbst“ seiner Karriere mit seinem Abenteuer in Japan bei Vissel Kobe. Hier kann er seine Laufbahn ausklingen lassen und dabei noch das Ansehen genießen, welches er auch im Land der untergehenden Sonne genießt.

Ähnliches gilt nun auch für seinen langjährigen Begleiter und Freund in der Nationalmannschaft – Bastian „Schweini“ Schweinsteiger. Er kann nun endlich wieder mit voller Wertschätzung Fußball spielen. Nachdem er bei Manchester United unter José Mourinho ein Jahr des Grauens erlebt hat, wechselt wer nun zu Chicago Fire. Auch ihm wird hier mit Sicherheit mehr Achtung zuteil, als unter dem unbarmherzigen „Mou“.

Schweini wird das Spiel seines Freundes Poldi natürlich mitverfolgen. Im Sommer werden beide mehrere Tausend Kilometer voneinander kicken – in zwei ganz verschiedenen Welten und Kulturen.

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