HSV auch mit Gisdol weiter sieglos – Adler platzt der Kragen

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Der HSV wartet auch nach dem 8. Bundesliga-Spieltag weiter auf den ersten Saisonsieg. Gegen keineswegs überragende Frankfurter setzte es eine 0:3-Heimniederlage (21.10.2016). Im Anschluss an die Partie platzte Torwart Rene Adler der Kragen.

HSV zu harmlos

Vor der Saison verstärkte der mittlerweile auch umstrittene Sportchef Diemtar Beiersdorfer die Mannschaft des HSV für gut 30 Millionen Euro mithilfe von Investor Kühne. Nach 8 Spieltagen der aktuellen Saison kann man schlussfolgern, dass sie aktuell nicht bundesligatauglich ist.

Die Offensive versagte wieder einmal komplett, so wie sie sich auch in den bisherigen Spielen gezeigt hatte. In 8 Spielen schafften es Müller, Kostic und Co. gerade einmal auf magere 2 Saisontore. Im Gegensatz dazu stehen allerdings schon 15 Gegentore zu Buche, was für eine desolate Defensivarbeit spricht.

Eintracht Frankfurt spielte dabei keineswegs überragende, überzeugte aber mit wohl überlegten Spielzügen und hervorragender Organisation.

So bewies auch Top-Neuzugang Halilovic warum er unter dem entlassenen Trainer Bruno Labbadia kaum eine Bewährungschance erhalten hatte. Seine Aktionen blieben fahrig und fügten sich nahtlos in die desolate und verunsicherte Mannschaftsleistung gegen Frankfurt ein.

Holtby mit Eigentor zur Frankfurter Führung

Frankfurt und der Hamburger SV neutralisierten sich in der Anfangsphase nahezu. Defensiv stand insbesodere Frankfurt felsenfest. Selbst bei den seltenen Standardsituationen des HSV war kein Durchkommen.

Es passte allerdings ins momentane Bild der Hanseaten, dass sie dem Gegner zur Führung verhalfen. Nach 35 Minuten flankte der Frankfurter Hrgota scharf in den Strafraum – beim Versuch zu klären schoss Lewis Holtby unglücklich ins eigene Tor.

Ein Aufbäumen der Hausherren war im Anschluss nicht einmal im Ansatz zu erkennen. Nicht ein einziger Torschuss kam auf das Tor von Eintracht Frankfurt.

Gisdols wechselt zur Pause – ohne Erfolg

Selbst die Einwechslung von Bobby Wood, der bisher für die wenigen Tore des HSV sorgte, brachte nahezu keinen Effekt. Dafür musste der vollkommen indisponierte Halilovic weichen. Der HSV wirkte eingeschüchtert, ohne Durchschlagskraft und spielerische Mittel. In dieser Spielphase konnte man die verheerende und verzweifelte Lage der Hanseaten in allen Facetten erkennen.

HSV in Unterzahl – Frankfurt konsequent

Ab der 57. Minute musste der HSV zudem auf Dennis Diekmeier verzichten. Nach einem Foul an Frankfurts Oczipka sah er Gelb-Rot, sodass die Norddeutschen mehr als 30 Minuten in Unterzahl gegen die cleveren Hessen spielen mussten.

Im direkten Anschluss an die bis dato einzige Chance des HSV durch Waldschmidt (60.) kam die Eintracht durch Tarashaj zum vorentscheidenden 2:0. Dabei tanzte der Angreifer, Abwehrspieler Ekdal mustergültig aus und schob eiskalt ein.

Nur knapp 10 Minuten später machten die Hessen alles klar. Nach feiner Vorarbeit von Fabian erhähte der eingewechselte Seferovic in der 69. Minute mit einem satten Linksschuss auf 3:0.

Die Abwehr des HSV, genau wie alle anderen Mannschaftsteile der Elf von Markus Gisdol, wirkten zu diesem Zeitpunkt bereits völlig überfordert.

HSV wie ein Absteiger – Adler macht seinem Unmut Luft

Am Ende war es ein verdienter Auswärtssieg von Eintracht Frankfurt, die unter Trainer Nico Kovac weiterhin erfolgreich oben mitspielen. Der HSV hingegen befindet sich nach dem Punktgewinn des FC Ingolstadt gegen Borussia Dortmund (3:3, 22.10.2016) als Tabellenschlusslicht wieder.  Die Auftritte machen in keiner Weise Mut – auch nicht durch den Trainerwechsel von Bruno Labbadia zu Markus Gisdol.

Es sieht so aus, dass Gisdol mit den Spieler sein bevorzugtes Spiel nicht umsetzen kann, sodass der HSV weiterhin ohne jegliche Spielidee antritt.

Aus diesem Grund machte Ex-Nationaltorwart Rene Adler seinem Unmut im Anschluss an das Spiel mit einem vielbeachteten Wutausbruch Luft.

Im Interview bei Sky nach dem Spiel gab er wutentbrannt folgendes zu Protokoll:

Wir lassen uns abschlachten, das geht nicht, das kann man als Bundesligamannschaft nicht machen. […]

In der Mixed-Zone hatte er sich noch immer nicht beruhigt:

Es muss jeder im Klub verstehen, dass wir nur gemeinsam den Karren aus dem Dreck holen können. Da darf es keinen geben, der ausschert und denkt, er könne in der Scheiße selbst noch möglichst gut aussehen. […]

Zudem wolle er nicht immer das „Arschloch“ sein, der am Ende des Spiels die Niederlagen erklären müsse. Darauf habe er einfach „keinen Bock“ mehr.

Der verletzte Mannschafts-Kapitän konnte zwar den Ärger von der Fans und Rene Adler gut verstehen, verwies am Samstag allerdings darauf:

[…] Wir müssen auch in solchen Zeiten zusammenstehen. Anders wird es nicht gehen.

Der Wutausbruch von Rene Adler wirft zudem Fragen auf, ob es der Mannschaft nicht nur an spielerischer Klasse fehlt, sondern auch an der nötigen EInstellung.

Schlussendlich fällt die miserable Situation der Hanseaten – mittlerweile seit 572 Minuten ohne eigenen Treffer – auch auf Sportdirektor Beiersdorfer zurück. Er hatte die Mannschaft zusammengestellt und vor der Saison zusammen mit Investor Kühne großspurige Ziele ausgegeben.

Davon übriggeblieben sind 2 (!) Punkte aus 8 Spielen, eine Trainerentlassung und eine völlig verunsicherte Mannschaft. Es wird eng – nicht nur für den HSV, sondern auch für Dietmar Beiersdorfer, der für die Misere die Verantwortung tragen muss.

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