Werder Bremen schlittert endgültig in die Krise
Für Werder Bremen kann diese Saison bisher nicht schlechter laufen. Nach dem neuerlichen desolaten Auftritt gegen stark verbesserte Gladbach (1:4) wird die Luft für Viktor Skripnik nach 3 Niederlagen in Folge immer dünner.
Bremen in desolater Verfassung – Gladbach stark
Nach den beiden Niederlagen gegen Bayern München (0:6) und FC Augsburg (1:2) gab die Mannschaft von Viktor Skripnik auch am 3. Bundesliga-Spieltag ein bemitleidenswertes Bild ab.
Auch wenn Borussia Mönchengladbach nach der 0:4-Lehrstunde am Mittwoch gegen Manchester City in der Champions League und der 1:3 Niederlage am vergangenen Wochenende gegen den SC Freiburg auch nicht vor Selbstbewusstsein strotzen dürfte, war ein deutlicher Klassenunterschied zu sehen.
Gladbach war den hilflos überfordert wirkenden Spieler von Werder Bremen in allen Belangen überlegen und gingen daher auch verdient durch den überragenden Thorgen Hazard (11.) mit 1:0 in Führung. Nur 6 Minunten später erhöhte erneut Hazard zum beruhigenden 2:0 (17.). Beide Treffer wurden wunderbar durch Fabian Johnson vorbereitet und entstanden nahezu deckungsgleich.
Bremens Torhüter Jaroslav Drobny, der für den bereits 8 mal überwundenen Felix Wiedwald in den Startelf gerückt war, hatte keine Chance. Beim 3:0 war Drobny allerdings maßgeblich mit beteiligt. Er holte Lars Stindl in der 20. Minute an der Torauslinie von den Beinen und verschuldete dadurch einen Foulelfmeter, den Raffael eiskalt verwandelte (21.).
Die Bremen Abwehr konnte man als Totalausfall bezeichnen. Zu keinem Zeitpunkt erhielten sie Zugriff auf die agilen Hazard und Raffael, die bereits früh in der Partie beste Chancen zur Führung ausließen. Die Partie war nach dem 3:0 bereits entschieden, doch erneut Raffael zeigte mit einem Schuss aus der Drehung zum 4:0 in der 41. Minute wie wenig bundesligatauglich Werder Bremen aktuell war.
Gladbach verwaltet Ergebnis – Ghabry mit Ehrentreffer, Johannsson sieht Rot
In der 2. Halbzeit nahmen die Gastgeber um Trainer Andre Schubert verständlicherweise etwas Tempo heraus, ohne jedoch ernsthaft in Gefahr zu geraten. Einzig Arsenal-Neuzugang Ghabry konnte mit seinem Treffer zum 1:4 für einen positiven Lichtblick auf Seiten von Werder Bremen sorgen (73.).
Negativer Höhepunkt bei Werder Bremen war der Platzverweis von Johannsson, der in der 80. Minute wegen Schiedsrichterbeleidigung zu allem Überfluss auch noch die Rote Karte sah und sein Team zusätzlich schwächt.
Für den ohnehin unter Beobachtung stehenden Viktor Skripnik dürfte es nach dieser erneut desolaten Vorstellung seiner Mannschaft eng werden. Ob die Chefetage auch weiterhin zum glücklosen Ukrainer steht, darf mehr als bezweifelt werden.
Gladbach hingegen ist nach den Enttäuschungen der letzten Tage etwas Wiedergutmachung vor den begeisterten 54.014 Zuschauern im Borussia Park gelungen. Sie stehen mit nun 6 Punkten aus 3 Spielen deutlich besser da als im vergangenen Jahr, als sie die ersten 5 Partien allesamt verloren. Danach musste Lucien Favre gehen – und Andre Schubert überbahm. Ob Bremen solange warten möchte, darf mehr als bezweifelt werden.