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Bundesliga oder Premier League? Was ist die beste Liga der Welt?

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Foto: (Mick Baker)rooster / Flickr (CC BY-ND 2.0)

Bereits seit Jahren gibt es immer wieder Diskussionen über die „beste Fußball-Liga der Welt“. Zuletzt wurden immer wieder die Fußball Bundesliga und die englische Premier League miteinander verglichen. Rein sportlich betrachtet gibt es kaum Unterschiede, doch mit Blick auf das Finanzielle, ist die EPL eine Klasse für sich.

Wie bewertet man die stärke eine Fußball-Liga? Viele Fans und Experten greifen bei dieser Frage gerne auf die „nackten Zahlen“ zurück, aber auch bei den Zahlen gibt es unterschiedliche Ansätze und Erkenntnisse. Darüber hinaus muss man zwischen sportlichen Kennzahlen und finanziellen unterscheiden.

Die spanische Primera Division, die deutsche Fußball Bundesliga und die englische Primera Division gehört zweifelsohne zu den Top3 Fußball-Ligen in Europa bzw. auf der Welt. Vor allem die Bundesliga und die Premier League haben sich in den vergangenen Jahren sehr gut entwickelt und die Primera Division „leicht abgehängt“.

5-Jahreswertung: Deutschland liegt deutlich vor England

Doch auch zwischen der Bundesliga und der EPL gibt es noch Unterschiede. Mit Blick auf die aktuelle 5-Jahreswertung der UEFA hat die Bundesliga derzeit die Nase vor der Premier League. Das deutsche Oberhaus kommt auf 78.891 Punkte und liegt damit auf Rang 2 hinter Spanien. Englands höchste Spielklasse hingegen liegt auf Rang 3 mit 74.784 Zählern. Anhand von der 5-Jahreswertung lässt sich herausfinden wie die entsprechenden nationalen Vereine in den internationalen Wettbewerben der UEFA (Champions und Europa League) in den vergangenen Jahren abgeschnitten haben. Es ist also primär eine sportliche Kennzahl, die sich zudem „nur“ auf einen Teil der Vereine konzentriert und zudem wiederrum nur auf deren Auftritte im internationalen Geschäft.

Doch wirft man einen Blick auf die finanziellen Kennzahlen, so haben die Briten die Nase eindeutig vorn. Allein in Sachen TV-Gelder schwebt die EPL in anderen Sphären, knapp 7 Mrd. Euro wird die Premier League und damit ihre Vereine von 2016 bis 2020 durch den  Verkauf ihrer TV-Rechte einnehmen. Damit kostet ein Spiel rd. 14 Millionen Euro und pro Saison und Verein sind dies 875 Millionen Euro. Zum Vergleich, in Deutschland kassiert die gesamte Liga mit 18 Klubs pro Saison rd. 800 Millionen Euro für die nationalen und internationalen TV-Rechte.

England dominiert durch TV-Gelder und seine Hauptsponsoren

Aber nicht nur in Sachen TV-Gelder klafft es im finanziellen Bereich zwischen der Bundesliga und der EPL, auch beim Sponsoring kann Deutschland nur neidisch auf die Insel blicken. Der deutsche Rekordmeister FC Bayern München kassiert pro Saison 30 Millionen Euro von seinem Hauptsponsor der deutschen Telekom und liegt damit weit vor dem VfL Wolfsburg der „nur“ 20 Millionen Euro von Volkswagen einstreicht.

Über solche Zahlen kann man in England nur schmunzeln, denn mit rd. 66 Millionen Euro pro Jahr kassiert Manchester United als Spitzenreiter mehr als doppelt so viel wie die Bayern und das obwohl es schon seit Jahren alles andere als rund läuft bei den Red Devils. Aber nicht nur unter den Top-Vereinen gibt es eine riesige Kluft, so kassiert EPL-Aufsteiger Crystal Palace pro Saison rd. 6 Millionen Euro von der Mansion-Gruppe, diese betreibt unter anderem Schweizer Online Casinos. Die Mansion-Gruppe ist auch als Hauptsponsor beim AFC Bournmouth tätig und füllt die Vereinskasse jährlich mit 1,6 Millionen Euro. Auch hier kann Bundesliga-Aufsteiger SV Darmstadt 98 nicht wirklich mithalten, die Hessen kassieren Gerüchten zu Folge gerade so einen siebenstelleigen Betrag von ihrem Trikotsponsor, der Software AG.

Diese immensen Unterschiede führend letztendlich auch dazu, dass sich die englischen Vereine Saison für Saison die besten Spieler leisten können. So hat sich Manchester City vergangenen Sommer Kevin de Bryune vom VfL Wolfsburg geschnappt und für den Belgier schlappe 80 Millionen Euro bezahlt. So ein Transfer eines deutschen Vereins wäre unvorstellbar. Mittel- bis langfristig werden solche Wechsel auch (neue) sportliche Erfolge ermöglichen. Bis dahin können sich die Fans und Experten jedoch weiter „streiten“, welche Land denn nun die beste Fußball-Liga der Welt hat.

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