Eintracht Frankfurt nach Elfmeter-Krimi gegen Gladbach im DFB-Pokalfinale

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Foto: jarmoluk / pixabay (CC0)

Eintracht Frankfurt hat sich in einem spannenden, aber nicht hochklassigen DFB-Pokal Halbfinale gegen Borussia Mönchengladbach mit 8:7 im Elfmeterschießen durchgesetzt. Held des Abends war Branimir Hrgota – er war vor der Saison von Gladbach zu Frankfurt gewechselt und verwandelte den entscheidenden Elfmeter. 

Frankfurt dominant – Gladbach schwach

Die erste Halbzeit im Halbfinale des DFB-Pokals zwischen Eintracht Frankfurt und Borussia Mönchengladbach war ein Spiegelbild der derzeitigen Situation beider Mannschaften in der Bundesliga.

Die Hessen im Aufwind durch ein klares 3:1 gegen den FC Augsburg von Beginn an tonangebend – die Rheinländer von Trainer Dieter Hecking hingegen erneut zu passiv – wie beim 2:3 gegen Borussia Dortmund am Wochenende.

So drängte Frankfurt bereits in den ersten 3 Minuten auf die Führung und hätten auch durch Hrgota das 1:0 erzielen können – verpassten es aber wie so oft. Nach 15 Minuten erlöste Taleb Tawatna die Eintracht jedoch mit einem sehenswerten Gewaltschuss zur verdienten Führung. In der Folge entwickelte sich eine Partie auf niedrigen Niveau in der Eintracht Frankfurt jedoch die bessere Mannschaft war.

Völlig überraschend kam für Trainer Niko Kovac daher auch der Ausgleich der Gladbacher durch Jonas Hofmann (45. + 2) kurz vor der Pause. Man merkte den Hessen an, dass sie diesen Treffer zum psychologisch ungünstigen Zeitpunkt erst einmal verdauen mussten.

Gladbach mutiger aber schwach im Abschluss

Nach dem Seitenwechsel trat die Mannschaft von Trainer Dieter Hecking etwas mutiger auf und stellte Eintracht Torwart Hradecky – der im Verlauf des Pokal-Wettbewerbs schon mehrfach seine Klasse unter Beweis gestellt hatte – ein ums andere Mal auf die Probe. Das Fehlen von Kramer, Raffael, Hazard, Jantschke, Johnson und Drmic war dem Spiel der Rheinländer gerade vor dem Tor aber stets anzumerken.

Daher stand es nach 90 Minuten auch weiterhin 1:1. Das gleiche Schauspiel setzte sich über die 2 mal 15 Minuten der Verlängerung fort. Beiden Mannschaften war der Willen anzumerken die Entscheidung vor dem Elfmeterschießen zu erzwingen – die Angst vor dem Ausscheiden schwebte aber über Allen.

Hradecky und Hrgota gefeierte Helden

So kam es, wie es kommen musste – es kam zur Lotterie, dem Elfmeterschießen. Erstaunlicherweise konnte die ersten 6 Schützen sowohl von Eintracht Frankfurt als auch von Borussia Mönchengladbach allesamt sicher verwandeln. Das war in der Vergangenheit nicht immer so. Man denke nur an das Pokal-Halbfinale vor zwei Jahren, als der FC Bayern München zuhause gegen Borussia Dortmund keinen einzigen Elfmeter traf und ausschied.

In der entscheidenden Phase des Elfmeterschießens versagten jedoch die Nerven bei den Gladbachern. Erst hielt „Elfmeter-Killer“ Hradecky gegen Andreas Christensen. Nachdem allerdings auch Jan Sommer den Elfmeter von Varela hielt – stellte Hradecky erneut seine ganze Klasse unter Beweis und hält erneut gegen Gladbachs Djibril Sow.

Jetzt steht es 7:7 (6:6 im Elfmeterschießen) – wer als Nächstes trifft kommt ins Finale. Nun steht der Ex-Gladbacher Branimir Hrgota am Elfmeterpunkt. Der Schwede hatte vor gut 5 Jahren traurige Berühmtheit auf Seiten der Gladbacher erlangt, als er in der damaligen Erstrunden-Partie gegen Drittligist Darmstadt 98 den entscheidenden Elfmeter an die Latte setzte. So ahnten die Borussen vom Niederrhein nichts Gutes als er nun antrat. In seiner Zeit in Gladbach (und auch in seinen bisherigen Spielen für Frankfurt) konnte Hrgota nur selten überzeugen.

An diesem Abend jedoch verwandelte er den entscheidenden Elfmeter zum 8:7 im Elfmeterschießen des Pokal-Halbfinales gegen seinen früheren Klub sicher und versetzte die „Adler“ aus Hessen in kollektiven Freudentaumel.

Niko Kovac sang daher im Anschluss an die Partie in der ARD Lobeshymnen auf den bisher gescholtenen Hrgota:

Letzten Endes schreibt der Fußball die schönsten Geschichten und jetzt ist der Brane derjenige, der uns ins Endspiel gebracht hat. Allein mit diesem Tor hat sich diese Verpflichtung absolut gelohnt.

Für Eintracht Frankfurt besteht nun zum ersten Mal seit fast 30 Jahren (1988) die Möglichkeit den 6. Pokalsieg der Vereinsgeschichte zu feiern.

Am 27. Mai 2017 wird es entweder gegen Rekordpokalsieger Bayern München oder Borussia Dortmund gehen. Beide Mannschaften tragen ihr Halbfinale am heutigen Mittwoch (26.04.2017) in der Münchner Allianz Arena aus.

Kovac gestand seiner Mannschaft gestern Abend zunächst einmal ausgelassenes Feiern zu und war sich selbst nicht sicher, ob er mitfeiern dürfe. Am Mittwochnachmittag wolle er schauen, ob die Profis von Eintracht Frankfurt in der Lage sind zu trainieren.

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