EM 2016

EM 2016: DFB-Abwehr im Fokus vor dem Spiel gegen Polen

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Der so wichtige Auftakt zur EM 2016 in Frankreich ist mit dem 2:0 gegen die Ukraine gelungen. Neben den sehenswerten Treffern von Shkotran Mustafi und Bastian Schweinsteiger war aber auch nicht zu übersehen, dass die Abwehr des DFB-Teams noch lange nicht sattelfest wirkt. Wird Bundestrainer Joachim Löw beim 2. Vorrundenspiel gegen Polen (16.06.16, 21 Uhr) auf die gleiche Besetzung der Abwehr vertrauen oder mit Mats Hummels den wiedergenesenen Innenverteidiger neben Jerome Boateng postieren?

Es waren tolle Szenen beim EM-Auftakt von Deutschland gegen die Ukraine am vergangenen Sonntag (12.06.2016).

Da war zum Beispiel der herrlich platzierte Kopfballtreffer von Shkotran Mustafi zur 1:0 Führung in der 19. Minute. Jenen Verteidiger, der eigentlich nur wegen des Kreuzbandrisses von Antonio Rüdiger zum Einsatz kam, der ja seinerseits Mats Hummels verletzungsbedingt vertreten sollte. Der bescheidene Abwehrspieler des FC Valencia freute sich am Ende nicht nur über sein Tor, sondern auch über das Vertrauen des Bundestrainers in ihn und natürlich über den verdienten Sieg des DFB-Teams.

Er selbst zeigte eine weitestgehend gute Leistung. Zu Anfang merkte man ihm noch seine fehlende Spielpraxis im Nationaldress an (spielte in der Qualifikation selten und in der Vorbereitung garnicht). Spätestens nach seinem Treffer überzeugte er aber auf ganzer Linie.

Boateng mit grandioser Rettungstat

Womit wir beim nächsten Stichwort wären. Die Linie. Die deutsche Mannschaft war zwar spielerisch den Ukrainern überlegen, zeigte aber in der Abwehr ein ums andere Mal gerade in der ersten Halbzeit eklatante Lücken.

Eine Szene die wohl in die Geschichtsbücher der EM eingehen wird, ist die unglaubliche Rettungstat von Jerome Boateng in der 36. Minute.

Der Ukrainer Jewgeni Konopljanka bringt einen nicht optimal getroffenen Ball aufs Tor von Manuel Neuer, Boateng kommt beim Versuch zu klären mit den Fuß dran und muss daraufhin seinen eigenen Ball in letzter Sekunde artistisch ins Tor fallend von der Linie kratzen.

Diese Sitauton war sinnbildlich für die schwimmende Abwehr von „La Mannschaft“ in der Schlussphase der 1. Halbzeit. Auch Manuel Neuer musste in zwei Szenen vor dem drohenden Treffer für die Ukraine klären. So hatte sich das Bundestrainer Joachim Löw mit Sicherheit nicht vorgestellt.

2. Halbzeit souveränder mit krönenden Abschluss

Die zweite Halbzeit des Spiel lief dann deutlich geordneter, da die Ukrainer kaum mehr konstruktiv vor das deutsche Tor um Manuel Neuer kamen. Die Mannschafft stand geordneter und sorgte mit eigenen Offensivaktionen für Entlastung ohne jedoch für die Entscheidung zu sorgen.

Diesen Makel radierte dann überraschenderweise Bastian Schweinsteiger nach seiner Einwechslung in der 87. Minute für Mario Götze (der insgesamt sehr blass geblieben ist und in der 1. Halbzeit nach Messungen von deltatre ganze 18 Minuten ohne Ballkontakt blieb) aus.

In der 90. Minute sprintete der ordinäre Nationalmannschafskapitän bei einem Angriff des DFB-Team in Richtung Strafraum als Mesut Özil von links einen butterweichen Pass auf Schweinsteiger spielte. Der nahm den Ball perfekt an und drosch ihn rechts ins Eck des Ukrainier Tors zum 2:0. Der lange verletzte Mittelfeldspieler von Manchester United wurde im Anschluss zurecht gefeiert.

Mustafi oder Hummels im Spiel gegen Polen?

Vor dem Hintergrund des anstehenden 2. Gruppenspiels gegen den stärksten Gegner Polen um Top-Stürmer Robert Lewandowski hat Joachim Löw nun die Aufgabe zu entscheiden, ob er weiter mit Mustafi spielt oder doch den erfahrenen Hummels als etatmäßigen Innenverteidiger in den Abwehr schickt.

Mats Hummels meldete sich rechtzeitig vor dem Polen-Spiel wieder fit und es werden ihm gute Chanchen eingeräumt seinen Stammplatz einzunehmen, auch wenn Mustafi durchaus zu überzeugen wusste – gerade mit seinem Tor.

Die offensiv unheimlich starken Polen werden die deutsche Abwehr allerdings noch vor ganz andere Herausforderungen stellen wie die Ukraine. Die beiden Top-Stürmer Robert Lewandowski und Arkadiusz Milik (traf beim 1:0 gegen Nordirland) dürften für ziemliche Unruhe sorgen. Da ist der routinierte, ruhige und sehr erfahrene Mats Hummels wohl die erste Wahl für den Bundestrainer. Es ist allerdings auch möglich, dass er sowohl auf Mustafi als auch auf Hummels setzt. in diesem Fall müsste wohl Benedikt Höwedes aus dem Abwehrverbund weichen.

Es wird auf jeden Fall keine einfache Aufgabe – weder die Aufstellung, noch das Spiel gegen Polen. Man darf gespannt sein, wie sich der Weltmeister schlägt. Der Gewinner hat auf jeden Fall das Achtelfinale der EM 2016 sicher.

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