Kein Sponsoring: RB Leipzig steht bei Red Bull in der Kreide

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Die schöne heile Fußball-Welt des Rekord-Aufsteigers RB Leipzig hat nicht nur fußballerisch in den letzten Spielen erste Kratzer bekommen. Wie Medien übereinstimmend berichten, steht der Klub mit gut 52 Millionen Euro beim Haupteigentümer Red Bull in der Kreide. Die Geldflüsse sind nicht wie zunächst angenommen als Sponsoring deklariert – sondern als Darlehen, was natürlich zurückgezahlt werden muss. Ein großer Posten für ein so neues „Konstrukt“.

Kein Sponsoring zum Jahresabschluss 2015

Das RB Leipzig seine Erfolge nicht zuletzt durch die (klugen) Investitionen von Haupteigentümer Red Bull (99 Prozent Eigner der RB Leipzig GmbH) erringen konnte, steht außer Frage. Auch wenn am Ende die Spieler und der Trainer für den sportlichen Erfolg gerade stehen müssen, konnte der Klub, der vor nicht einmal 10 Jahren aus einem sächsischen Oberliga-Klub entstand, ohne die Zahlungen des Getränke-Giganten wohl nicht in diesem Maße existieren.

Bislang wurde allerdings (medial) angenommen, dass die Zuwendungen als „Sponsoring“ gelten und somit nicht der Rückzahlung bedürfen. So weit geht aber scheinbar die „Freundschaft“ nicht. Mit dem Jahresabschluss 2015 steht RB Leipzig nach Medienberichten nun also mit gut 52 Millionen Euro bei Red Bull in der „kreide“. Das berichtete die Mitteldeutsche Zeitung unter Berufung auf öffentlich zugängliche Daten des Vereins. Viel Geld für einen Aufsteiger, auch wenn dieser die erfolgreichste Saison eines Neulings spielt.

Red Bull könnte auf Rückzahlung bestehen

Rein rechtlich gesehen könnte also der Geldgeber Red Bull mit Eigentümer Dietrich Mateschitz darauf bestehen, dass die Summe in voller Höhe zurückbezahlt wird. Gerade vor dem Hintergrund, falls des Engagement irgendwann mal nicht mehr so laufen sollte wie aktuell, ist dieses Szenario sicherlich nicht ohne Weiteres zu stemmen. Sollte RB Leipzig in der kommenden Saison in der Champions League spielen (und nicht noch auf den letzten Metern von Dortmund, Hoffenheim etc. abgefangen werden), dann könnte sich die Lage durchaus entspannen.

Sollte dies allerdings nicht der Fall sein, wird der Verein auch weiterhin im großen Maße auf die Zuwendungen des Eigentümers angewiesen sein – was eine große Abhängigkeit ausmacht.

Falls Red Bull irgendwann einmal – aus welchen Gründen auch immer – auf die Rückzahlung verzichten sollte, wird dies sicherlich nicht aus Nächstenliebe geschehen. Es handelt sich immerhin um ein gewinnorientiertes Großunternehmen, dass in erster Linie den wirtschaftlichen Erfolg im Sinn hat. Da könnte ein möglicher „Abschwung“ der Rekord-Bullen aus Sachsen eher hinderlich sein.

Ein weiteres Problem für die Sachsen könnten sich mit der UEFA anbahnen. Sollte der Verein seine Abhängigkeit von den Österreichern nicht deutlich verringern, könnte es ernsthaften Schwierigkeiten mit der Einhaltung der Financial Fair Play-Kriterien geben.

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