Vor dem 150. Revierderby: Kein Favorit in Mutter aller Derbys

stadion
Foto: luki / depositphotos

Die deutschen Fußballfans aus dem Ruhrgebiet fiebern dem 150. Revierderby zwischen FC Schalke 04 und Borussia Dortmund entgegen. Das meist äußerst emotional aufgeladene Spiel (auf und neben dem Platz) ist zurzeit zwar kein Spitzenspiel – aber ähnlich wie im Pokal – gelten hier eigene Regeln. Daher gibt es auch keine klaren Favoriten.

Revierderby: Vollgas nach der Länderspielpause

Es ist die Prima-Time des Bundesliga-Fußballs – Samstag (01.04.2017) 15:30 Uhr – in der Arena auf Schalke in Gelsenkirchen. Das 150. Revierderby zwischen Schalke und Dortmund steht an – und der ganze Ruhrpott fiebert mit (mindestens).

Spannungs- und emotionsgeladen sind diese Derbys meistens. Man bezeichnet es auch als die „Mutter aller Derbys“. In der Bundesliga findet es nun zum 90. Mal statt. Die Bilanz vor dieser Partie ist knapp positiv für den BVB (32 Siege, 27. Unentschieden und 30 Niederlagen). Das letzte Spiel im Signal Iduna Park gegen den FC Schalke 04 am 29. Oktober 2016 (9. Spieltag) endete enttäuschend 0:0.

Vor dem 26. Spieltag haben sich die beiden Vereine allerdings in etwas gegensätzliche Richtungen entwickelt. Der BVB hat sich stabilisiert und liegt nun auf Kurs direkte Champions League-Qualifikation (3. Platz). Der FC Schalke 04 liegt vor dem Revierderby nur auf dem enttäuschenden 9. Platz mit welchem sie nicht einmal für die Europa League qualifiziert wären.

International sind beide noch erfolgreich vertreten – der BVB im Viertelfinale der Champions League gegen den AS Monaco und die Knappen ihrerseits ebenfalls im Viertelfinale in der Europa League gegen Ajax Amsterdam. Für beide Vereine durchaus lösbare Aufgaben.

Allerdings hat das Revierderby gemeinhin wie der Pokal seine „eigenen Gesetze“, sodass der Tabellenstand nur eine untergeordnete Rolle spielt.

Kein klarer Favorit

Trotz des großen Abstands zwischen dem BVB und dem FC Schalke 04 in der aktuellen Tabelle (BVB (3.) 46 Punkte zu FC Schalke 04 (9.) 33 Punkte) sind am Samstag beide Teams gleich hoch motiviert und brauchen keine extra Anreiz ihrer Trainer Thomas Tuchel und Markus Weinzierl. Die Spannung baut sich vor dieser Partie ganz von allein auf – es ist der 2. Höhepunkt der Spielzeit (neben dem 1. Derby) für die Fans im Ruhrpott.

Was vor dem Spiel war, kann nach dem Spiel schon wieder ganz anders sein. Eine Serie kann enden und eine neue beginnen. Wer vor dem Spiel noch souverän wirkte, kann nach einer möglichen Niederlage in ein tiefes Loch fallen. Diese Strahlkraft hat dieses Revierderby, was nicht zuletzt auch in ganz Deutschland Millionen Fußballfans elektrisiert.

Schürle mit Selbstvertrauen von DFB-Elf

Für André Schürle hatte die Länderpsielpause einen ganz positiven Nebeneffekt. Er konnte sich 90 Minuten Spielpraxis, viel Lob von Bundestrainer Joachim Löw und nicht zuletzt das Erfolgserlebnis von 2 Toren und einer weitere Vorlage beim souveränen 4:1 des DFB-Teams im WM-Qualifiakationsspiel gegen Aserbaidschan holen.

Der in der Bundesliga nur selten von Beginn an eingesetzte Ex- Wolfsburger hofft jetzt auch in der Bundesliga mehr Spielanteile zu bekommen. Er könnte auch noch einmal davon profitieren, dass von einem Muskelfaserriss gerade genesene Marco Reus für das Revierderby noch nicht fit sein dürfte. Allerdings hat er mir Ousmane Dembele nach wie vor einen hartnäckigen, schnellen und effizienten Konkurrenten auf der offensiven Außenposition. Es wird spannend zu sehen, ob sich BVB-Trainer von der guten Leistung im DFB-Dress hat überzeugen lassen oder ob er des französischen Wirbelwind beziehungsweise US-Jungprofi Christian Pulisic dem Nationalspieler vorzieht. Technisch haben beide Spieler deutliche Vorteile gegenüber Schürle.

Für den ehemaligen England-Legionär wird es beim BVB langsam Zeit etwas von den 30 Millionen Ablösesumme zurückzuzahlen. Denn immer wenn Tuchel ihm eine Chance gab, konnte er meist nicht überzeugen. Warum sollte er ihn dann aufstellen.

Welche Gelegenheit würde da besser passen als sich vor dem Derby gegen Schalke dem Trainer nachhaltig zu empfehlen. Für Schalke geht es darum, eine mehr als durchwachsene Saison noch einmal in die richtige Richtung zu lenken und den letzten Strohhalm Richtung Europa zu wahren.

Für beide Teams stehen nun entscheidende Wochen an – das Derby ist nur der Anfang.

 

Related Articles

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.