RB Leipzig und 1899 Hoffenheim: Ohne Tradition unter den Top 3

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RB Leipzig – der durch Red Bull Besitzer Dietrich Mateschitz aufgepumpte Klub aus Sachsen ist nach dem 9. Spieltag der erfolgreichste Aufsteiger der Bundesliga-Geschichte. Sie sind noch immer ohne Niederlage und liegen nur 2 Punkte hinter Tabellenführer Bayern München auf Platz 2. Auch auf Platz 3 folgt kein Klub mit langer Tradition – 1899 Hoffenheim erlebt unter Jung-Trainer Julian Nagelsmann ebenso eine Renaisance – nach dem Sieg gegen Hertha BSC Berlin (30.10.2016, 1:0) schieben sich die Kraichgauer auf den 3. Platz.

Bayern-Jäger RB Leipzig

Es klingt grotesk – aber spätestens seit dem 8. Spieltag ist Aufsteiger RB Leipzig dank nach wie vor „weißer Weste“ erster Bayern-Jäger mit lediglich 2 Punkten Rückstand (21).

Nach dem verdienten Sieg gegen Darmstadt 98 (29.10.2016, 2:0) durch zwei Tore von Sabitzer (57./82.) hat sich der als „Retortenklub“ verschriehene Verein aus Sachsen als hartnäckigster Konkurrent der Münchner festgesetzt. Nicht Dortmund, Schalke 04 oder Bayer Leverkusen stehen auf Platz – nein RB Leipzig.

Darüber reiben sich nicht erst seit diesem Spieltag viele Verfechter von Tradition die Augen. Sicherlich ist es nicht zum Nachteil des erst am 19. Mai 2009 gegründeten Klubs aus Sachsen, dass mit Dietrich Mateschitz ein potenter finanzieller Unterstützer im Hintergrund steht. Auch ein „Retortenklub“ erfahrener Sportchef mit Ralf Rangnick ist äußerst vorteilhaft. Doch allein daran kann man den Erolg der Mannschaft nicht festmachen.

RB Leipzig setzt konsequent auf junge Talente wie Timo Werner, Davie Selke oder auch Naby Keita – die zusammen eine eingeschworene und eingespielte Einheit geben. Sie glauben an sich und das sieht man auf dem Platz. So sind auch die durchgängig beeindruckenden Leistungen zu erklären, wie beispielsweise das 1:0 gegen Dortmund (2. Spieltag, 10.09.2016) oder auch zuletzt das 3:1 gegen Werder Bremen (8. Spieltag, 23.10.2016).

Es ist zu kurz gedacht, wenn man alles nur an den üppigen finanziellen Mitteln des starken Aufsteigers festmacht. Es steckt eine klare Spielphilosophie von Trainer Ralf Hasenhüttl dahinter. Dazu wurden kluge Transfers getätigt, die auch sofort spielerisch eingeschlagen haben.

Hoffenheim mit zweitem Frühling unter Nagelsmann

Ähnliches wie für RB Leipzig gilt auch unter Julian Nagelsmann für die TSG 1899 Hoffenheim. Der Ex-Klub von RB Sportchef Ralf Rangnick erlebt unter dem jungen Trainer seinen 2. Frühling. Sie sind neben Bayern München und RB Leipzig noch ungeschlagen und feierten mit dem 1:0 gegen Hertha BSC den 5. Sieg in Folge in der Liga. Damit springen sie nach dem 9. Spieltag erstmals seit der Debütsaison 2008 wieder unter die Top 3.

Julian Nagelsmann hat es seit seiner Amtsübernahme von Huub Stevens im Februar 2006 geschafft mit der Mannschaft 42 Punkte zu holen. Nur Bayern München und Borussia Dortmund liegen hier noch vor Hoffenheim. Beim Sieg gegen die in der Anfangsphase clever auspielenden Berliner, übernahmen die Kraichgauer ab der 25. Minute die Regie.

Sie kamen dann nicht unverdient durch eine Standardsituation über Kerem Demirbay und einen platzierten Kopfball von U21-Nationalspieler Niklas Süle zum 1:0. Die Hertha war in dieserr Phase vollkommen von der Rolle und konnte froh sein nicht noch höher zurück zu liegen. Allein Lukas Rupp hätte in der 34. Minute auf 2:0 erhöhen können, wenn nicht Hertha-Torwart Jahrstein im „Weg gestanden“ hätte.

Hertha in der 2. Halbzeit zu harmlos

Nach der Pause versuchte Berlins Trainer Pal Dardai mit der Einwechslung von Schieber (57. für Esswein), Kalou (72. für Skjelbred) und Allagui (80. für Ibisevic) mehr offensive Stärke auf den Platz zu bringen. Es blieb aber Stückwerk, weil Hoffenheim clever verteidigte und selbst durch Wagner (71.) oder auch Kramarić (88.) für die Entscheidung sorgen konnte. Am Ende brachte Hoffenheim den Sieg über die Zeit und steht verdient mit 19 Punkten auf Platz 3 der Liga-Tabelle.

Am kommenden Spieltag wird die Elf von Julian Nagelsmann allerdings vor eine echte Bewährungsprobe gestellt – dann gastieren sie beim Rekordmeister Bayern München (Samstag, 05.11.2016). Sollten sie dann immernoch ungeschlagen sein, wäre das eine faustdicke Überraschung.

Tabelle mit Seltenheitswert

Schaut man sich nun die Tabelle nach dem 9. Spieltag an, so reibt man sich verwundert die Augen (mit Ausnahme von Platz 1). Platz 2 – RB Leipzig, Platz 3 – 1899 Hoffenheim, Platz 4 – 1. FC Köln. Erst auf Platz 6 taucht der als Bayern-Jäger avisierte BVB auf.

Am Tabellenende stehen sammeln sich dagegen „echte Traditionsvereine“ mit dem HSV (18.) und Werder Bremen (15.). Aber das ist mittlerweile auch keine Überraschung mehr.

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