BVB im Torrausch: Gibt es die nächste Gala gegen Freiburg?
Der BVB ist momentan in einem wahren Torrausch. In den letzten 3 Spielen erzielte die Mannschaft von Trainer Thomas Tuchel eindrucksvolle 17 Tore. Zuletzt gegen den VfL Wolfsburg beim 5:1 war zwar auch etwas Glück dabei – die Breite und Dominanz in der Offensive der Westfalen beeindruckt sogar Bayern München und Real Madrid. Zum Auftakt des 5. Spieltag geht es am Freitag (23.09.2016) gegen den SC Freiburg. Folgt nun die nächste Torgala?
Beeindruckende Effizienz des BVB gegen Wolfsburg
Sicherlich ist das Spiel gegen den SC Freiburg am Freitagabend im Signal-Iduna Park mit über 80.000 Zuschauer noch nicht der Leckerbissen, wie am kommenden Dienstag gegen Champions League-Sieger Real Madrid. Aber auch das Spiel gegen die Elf von Trainer Christian Streich kann einige wichtige Erkenntnisse für Trainer Thomas Tuchel liefern.
Eine entscheidende Erkenntnis aus dem letzten – augenscheinlich ungefährdeten – 5:1-Sieg auswärts beim VfL Wolfsburg war, dass der BVB mit 15 Torschüssen erstaunlich viele Chancen zugelassen haben.
Doch gerade Mario Gomez und Julian Draxler haben den Ball in diesen Aktionen einfach nicht über die Torlinie bekommen. Lediglich der zur Pause eingewechselte Didavi traf in der 54. Minute nach feiner Flanke des ebenfalls eingewechselten Seguin zum zwischenzeitlichen 1:2. Danach drückte der VfL zwar, aber sie bekamen den Ball nicht ins Tor.
Anders der BVB. Bereits nach 4 Minuten traf Raphael Guerrero nach herrlichen Steilpass des später verletzt ausgewechselten Innenverteidigers Marc Batra zum 1:0. Anschließend überrollte Dortmund die „Wölfe“ regelrecht, sodass man schon befürchten musste, dass sie ähnlich enden würden wie Warschau und Darmstadt (jeweils 6:0). Folgerrichtig fiel in dieser Phase auch das 2:0 durch Torjäger Pierre-Emerick Aubameyang mit einem feinen Lupfer ins lange Eck (17.).
Nach der Pause schlug der BVB eiskalt in der „Sturm-und-Drang“-Phase des VfL zu. Nachdem Keeper Roman Bürki einige hochkarätige Chancen der „Wölfe“ herausragend hielt netzte Neuzugang Dembelé mit seinem ersten Bundesliga-Treffer aus Abseitsposition herrlich zum 3:1 (58.). Die Vorlage gab der wieder einmal überragende Gonzalo Castro, der erst zur Pause eingewechselt wurde. Er war es auch, der kurz darauf erneut Aubameyang zum 4:1 (62.) bediente. Spätestens jetzt war der Bann bei den Niedersachsen gebrochen.
Ein weiteres leuchtendes Beispiel für die neue Klasse des BVB gab Neuzugang Raphael Guerrero bei einer Ecke in der 73. Minute ab. Er hob den Eckball perfekt auf Abwehrspieler Lukasz Piszczek, der zum 5:1 erhöhte – das Endergebnis. Es fiel nach Meinung von VfL-Trainer Dieter Hecking eindeutig zu hoch aus, weil seine Mannschaft genauso gut hätte mindestens 4 weitere Tore hätte erzielen können. Haben sie aber nicht.
Dortmund gab insgesamt 10 Schüsse aufs Tor ab und traf davon 5 mal – der VfL gab hingegen 15 Schüsse ab und traf nur 1 mal. Da liegt der große Unterschied.
Freiburg ist gewarnt – hat aber kein Angst
Das der SC Freiburg im „Vorbeigehen“ besiegt werden kann glaubt in Dortmund allerdings niemand. Die Breisgauer haben zuletzt den HSV geschlagen und verbuchen immerhin schon 6 Punkte auf der Habenseite.
Trainer Christian Streich will auch nicht nur „Schadensbegrenzung“ betreiben, sondern offenkundig etwas aus Dortmund mitnehmen, wenn es geht auch drei Punkte. Das es schwer werden wird, weiß der erfahrene Trainer genau. Der BVB ist seit 23 Spielen in der heimischen Arena ungeschlagen und könnte mit zwei weiteren Siegen einen Rekord aufstellen.
Freiburg wird aus einer kompakten Abwehr heraus versuchen den BVB durch Konter in Verlegenheit zu bringen. Die Borussia hingegen wird rotieren – und muss auf Marc Bartra verzichten. Er verletzte sich am Dienstag gegen den VfL Wolfsburg an den Adduktoren und fällt zunächst aus. Trotz alledem ist der Kader breit aufgestellt und vielleicht gibt Trainer Tuchel auch endlich Mario Götze die Chance sich in der Bundesliga vor heimischer Kulisse zu präsentieren.
Bayern und Madrid beeindruckt vom BVB
Sollte der BVB erneut eine derartige Torgala wie in den vergangenen Spielen abliefern, kann sich Real Madrid am kommenden Dienstag in der 2. Partie der Gruppenphase der Champions League wohl warm anziehen. Die spanische Marca schreibt bereits vor der heutigen Partie beeindruckt von der „Dortmunder Walze“. Madrid musst zudem kürzlich bei 1:1 in der Liga die ersten Punkte der Spielzeit abgeben und wird sich genau ansehen, wie sich Dortmund heute schlägt.
Selbst der Erzrivale aus dem Süden – FC Bayern München – ist in Form von Thomas Müller Fan der neuen Spielfreude des BVB. Müller sagte in einem Interview, dass er ganz auch Fußballfan sein und unter diesem Gesichtspunkt könne er sich durchaus an den Toren des BVB erfreuen.
Zudem sagte er:
Wenn man in 3 Spielen 17 Tore schießt, dann muss man viel richtig gemacht haben.
Mehr Bestätigung geht wohl kaum. Heute gegen Freiburg muss der BVB beweisen, dass sie sich nicht schon auf die Partie gegen Real Madrid konzentrieren, sondern noch ihren Fokus in der Liga haben.
