HSV: Labbadia wohl mit letzter Galgenfrist

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Quelle: Pixabay.com

Trainer des HSV haben es seit vielen Jahren äußerst schwer. So auch der aktuelle Trainer Bruno Labbadia. In den letzten beiden Saisons noch als Retter vor dem Abstieg gefeiert steht er nun nach 4 Spielen mit nur 1 Punkt und 3 Niederlagen in Folge bereits wieder am Pranger. Rückendeckung vom Vorstand – Fehlanzeige. Am Wochenende kommt der FC Bayern München ins Volksparkstadion. Bei einer Niederlage könnte die Amtszeit von Labbadia daher schon wieder vorbei sein.

Ansehen in der Mannschaft – fehlende Rückendeckung der Vereinsführung

Bruno Labbadia ist in seiner momentanen äußerst prekären Situation aufgrund sportlicher Misserfolge in der ersten 4 Partien der Saison beim HSV wahrlich nicht zu beneiden.

Es greifen bereits wieder die „Mechanismen der Branche“ – wie Labbadia bei der Pressekonferenz zum Spiel am Samstag (24.09.2016) gegen Bayern München andeutete. Die erste Reaktion bei sportlichen Misserfolg ist – den Trainer in Frage zu stellen.

Dass Bruno Labbadia die Mannschaft nach wie vor hinter sich weiß, mag beruhigend für ihn sein, doch das spielt keine Rolle, wenn die Vereinsführung nicht mehr so denkt. Sportchef Dietmar Beiersdorfer zögerte zwar nach der erneuten Niederlage gegen den SC Freiburg am Dienstag (20.09.2016, 0:1) eine Trainerdebatte zu eröffnen. Eine Bekenntnis zum Trainer des HSV gab er jedoch auch nicht ab.

Er sagte im Interview bei Sky hingegen Folgendes:

So ein Spiel muss man sacken lassen, ich werde das mit dem Trainer besprechen. Bruno Labbadia ist unser Trainer, ich muss ihm nicht jeden Tag Rückendeckung geben. Aber momentan liefern wir nicht.

Wer will, kann hier Einiges hineindeuten – nur keine Untersützung für den Trainer.

Beiersdorfer mit katastrophaler Bilanz

Dabei kann Dietmar Beiersdorfer seit Beginn seiner zweiten Amtszeit beim HSV nicht gerade von Erfolgen berichten. Insgesamt 3 Trainer (Mirko Slomka, Josef Zinnbauer, Peter Knäbel) hat Beiersorfer seit Anfang 2014 unter seiner Regie verschlissen. Bruno Labbadia wäre dann Nummer 4.

Zweimal spielte der HSV seither in der Relegation um den Verbleib in der 1. Bundesliga. Auch in der letzten Saison waren die Norddeutschen eher im unteren Drittel der Tabelle zu finden. Hinzu kommt, dass unter seiner Regie etwa 87 Millionen Euro in 30 neue Spieler mithilfe von Investor Klaus-Michael Kühne investiert worden. Zeitgleich hat der Verein aber auch noch Verbindlichkeiten von 91 Millionen Euro. Ein echter Fortschritt ist hier seit Jahren nicht zu verzeichnen.

Dass dann der Investor irgendwann auch „geliefert“ bekommen möchte für seine „überlebenswichtigen“ Finanzspritzen ist verständlich.

Die ganze Struktur des HSV sollte eigentlich überarbeitet werden. Allerdings hat man momentan den Eindruck, dass man den Misserfolg gerne (wie sooft) auf den Trainer abwälzt und sich in der Vereinsführung gerne von der Verantwortung ausnimmt. Dietmar Beiersdorfer kommt hier eine besondere Rolle zu. Er gilt gemeinhin als „Zögerer“, der gerne Entscheidungen hinauszögert. Dass mag auf der einen Seite als „fair“ gesehen werden, es nutzt in den meisten Fällen den Verein nicht – am wenigsten dem Trainer Bruno Labbadia.

Trainer auf verlorenen Posten

Dass Bruno Labbadia am Samstag gegen Bayern München ein schier aussichtloses „Kommando“ anführt, ist vollkommen klar. Es wird gemunkelt, dass Labbadia nur noch nicht entlassen wurde, damit man seinem Nachfolger nicht gleich eine ordentliche Klatsche zum Einstand gegen den Rekordmeister servieren muss.

Labbadia selbst betrachtet die ganze Situation noch sehr nüchtern und gelassen. Was bleibt ihm auch anderes übrig. Er gab in der Pressekonferenz vor dem Spiel gegen Bayern München mit folgenden Worten einen kleinen Einblick in sein „Seelenleben“:

Es gehört in diesem Geschäft dazu, dass man das Gefühlsleben ein Stück weit außen vor lässt.

Er wirkt tapfer, aber es wird ihm am Ende wohl nicht helfen. In den Medien werden schon einige Nachfolger wie Markus Gisdol (ehemals 1899 Hoffenheim), André Breitenreiter (vorher Schalke 04) oder auch Thomas Doll gehandelt. Wer nach dem Bayern-Spiel letztendlich die Trainerbank besetzen wird, kann im Moment nur spekuliert werden.

Der aktuelle Trainer Burno Labbadia wird es bei einer Niederlage des HSV gegen den Rekordmeister wohl eher nicht mehr sein. Es sei denn, die Verantwortlichen entscheiden sich zu einem klaren Statement – welches dann anders aussieht, als beim Nord-Rivalen Werder Bremen im Falle von Viktor Skripnik. Ihm wurde eigentlich eine Art Garantie von 8 Spielen gegeben. Nach drei Niederlagen in Folge musste er jedoch gehen.

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