Niersbach von der FIFA für ein Jahr gesperrt

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Foto: jarmoluk / pixabay (CC0 1.0)

Wolfgang Niersbach, ehemaliger Präsident des Deutschen Fußball-Bundes (DFB), hat im Bezug auf sein Ansehen durch die Korruptionsaffäre der WM 2006 in Deutschland erheblichen Schaden genommen. Nun greift die FIFA ein und sperrt Niersbach für sämtliche Funktionen und Ämter im Weltfußball. Die Dauer der Sperre beläuft sich auf ein Jahr.

Im November des vergangenen Jahres hatte Niersbach seinen Rücktritt als DFB-Präsident bekannt gegeben. Der Druck wurde schlichtweg zu groß und um die Seriosität des Verbandes zu wahren nahm der 65-jährige seinen Hut. Nun ist Niersbach von der FIFA-Ethikkommission für ein Jahr gesperrt worden und ist damit auch mit sofortiger Wirkung von seinen zwei verbliebenen Ämtern (Exekutivkomitee der UEFA und im FIFA-Council) entledigt. Dem ehemaligen Präsidenten werden mehrere Verstöße gegen den Ethik-Code der FIFA zur Last gelegt. Der zuständige Richter Alan Sullivan betonte bei der Verkündung aber ausdrücklich, dass es sich bei der Strafe nicht um „Schmiergeldzahlungen oder Korruption“ handle.

Niersbach zeigte sich derweil überrascht vom Urteil der FIFA-Ethikkommission: „Dieser Entscheid trifft mich hart. Denn nach der mündlichen Verhandlung in Zürich war ich zuversichtlich gewesen, dass die Ethik-Kommission keine Sperre verhängt, sondern meinen Argumenten folgt, wonach es bei meinem Verschulden lediglich um eine verspätete Meldung der kritischen Zahlungsflüsse zwischen dem Organisationskomitee der WM 2006 und der FIFA im Jahre 2005 ging, die mir im Sommer 2015 sukzessive bekannt wurden, und ein anderes Strafmaß festsetzt“, erklärte sich Niersbach. Ob er gegen das Urteil Revision einlegen werde ließ er allerdings offen. Er wolle sich zunächst mit seinem Anwalt beraten, so Niersbach.

Zeitlichen Druck gibt es dabei aber schon von Seiten des DFBs. Dieser wünscht sich in diesem Fall schnellstens rechtliche Sicherheit. „Der DFB wäre […] dankbar, wenn wir möglichst bald in dieser Angelegenheit Rechtssicherheit hätten“, äußerste sich Niersbachs Nachfolger Reinhard Grindel.

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