BVB lässt erneut Punkte nach Champions League-Gala liegen

marco reus
Foto: Tim Reckmann / FotoDB.de

Das muntere Auf und Ab beim BVB geht weiter. Nach einer überzeugenden 4:1-Gala gegen Borussia Mönchengladbach am vergangenen 13. Spieltag (03.12.2016) und der beeindruckenden Vorstellung beim 2:2 gegen Real Madrid folgte erneut ein mageres 1:1 gegen den 1. FC Köln in der Liga. Es war das 4. Mal nacheinander das die Borussen Punkte nach Champions League-Auftritten unter der Woche liegen ließen. Bei den BVB-Verantwortlichen löst dies verständlichen Unmut aus.

Furiose Anfangsphase

Die Partie gegen die in dieser Saison äußerst starken Kölner (sieht man von der 0:4-Klatasche am vergangenen Wochenende gegen die TSG 1899 Hoffenheim ab), ging äußerst schwungvoll los. Die spielstarken Borussen aus Dortmund kamen bereits nach 90 Sekunden das erste mal gefährlich vors Kölner Tor. Der agile Dembelé bediente den sträflich ungedeckten Marco Reus im Strafraum. Der Nationalspieler – der in den letzten Spielen nach seiner Genesung mit starken Auftritten glänzte – verzog nachdem er leicht ausrutschte.

Im direkten Gegenzug hätte allerdings auch Köln durch Öczan (3.) in Führung gehen können. Der Angreifer scheiterte in ähnlicher Position, indem er den Ball freistehend neben das Tor setzte.

Bis zur 15. Minute konnten beide Teams mit Angriffsfußball überzeugen. Ein Abseitstor von BVB-Toptorjäger Aubameyang wurde in der 9. Minute nach toller Kombination folgerichtig nicht anerkannt. Zwei Minuten später ließ sich der Gabuner nur durch eine beherzte Aktion von Kölns Olkowski noch am Torerfolg hindern.

BVB verliert Zugriff – Köln geht in Führung

Nach einer Viertelstunde verlor der BVB allerdings allmählich den Zugriff auf die Partie. Die gewohnt hohe Ballbesitzquote von über 70 Prozent konnte nicht darüber hinwegtäuschen, dass Dortmund nach guten Beginn kaum noch etwas einfiel.

Trotzdem fiel der Führungstreffer für den FC Köln dann doch relativ überraschend. Nach einem gelb-verwarnten Foul von Schmelzer an Olkowski brachte Nationalspieler Jonas Hector den Ball mustergültig auf den Letten Rudnews. Abwehrspieler Eric Durm verlor den Angreifer aus den Augen und so konnte dieser zur Führung abschließen (27.). Für den Letten war es das 100. Bundesliga-Spiel und somit einen gelungenes Jubiläum.

Köln zog sich zwar bei Dortmunder Ballbesitz immer geschickt in die eigene Hälfte zurück und ergänzte die 4er-Abwehrketten zusätzlich durch Jonas Hector. Bei Ballbesitz suchten sie allerdings schnell den Abschluss mit langen Bälle auf die Angreifer Modeste und Rudnews. Sie blieben damit stets gefährlich, ganz im Gegensatz zum BVB der kaum noch zu nennenswerte Angriffsaktionen kam.

BVB macht Druck – Köln verpasst Entscheidung

In der z. Hälfte macht der BVB deutlich mehr Druck und versuchte in der Offensive mehr Durchschlagskraft aufzubringen.

Der mit 12 Saisontreffern zweitbeste Torjäger der Bundesliga – Anthony Modeste – verpasste es in der 50. Minute allerdings für eine Vorentscheidung zu sorgen. Er umspielte Torwart Roman Weidenfeller, konnte der Ball aber nicht im leeren Kasten unterbringen.

In der Folge wehrten sich die Kölner sehr effektiv gegen die spielerisch überlegenen Dortmunder mit körperbetonten Spiel. Daraus ergaben sich insgesamt 26 Fouls auf Kölner und auch 18 auf Seiten des BVB. Allerdings sorgte diese Quote diesmal nicht für Diskussionen.

So hatte sich Köln schon auf den dritten Heimsieg in Folge gegen den BVB eingestellt, als Marco Reus, der seit seiner Genesung nach langer Verletzungspause in bestechender Form ist, doch noch nach schöner Vorlage des eingewechselten Adrian Ramos zum 1:1 ausglich (90.). Damit schaffte er es nach zuletzt drei Vorlagen in der Bundesliga auch zu seinem ersten Saisontreffer. In der Champions League konnte er hingegen schon dreimal jubeln. Damit war Reus wie schon im Spiel gegen Real Madrid (2:2) der Schütze zum wichtigen Ausgleich.

Schlechte Quote nach CL-Spielen

Die 2 „verlorenen Punkte“ in der Bundesliga auf Tabellenführer Bayern München schmerzen die BVB-Verantwortlichen. BVB-Sportdirektor Michael Zorc gefällt das Auftreten seiner Profis nach Champions League-Spielen nicht. Es war bereits das 4. Mal hintereinander, dass seine Mannschaft wichtige Punkte liegen ließ. Der Trainer hatte einen überzeugenden Auftritt seines Teams verlangt und nicht nur einen Dreier. Beides konnte nicht erfüllt werden.

Trainer Thomas Tuchel nahm seine Mannschaft nach dem Remis gegen Köln allerdings entgegen seiner „Wutrede“ nach der Pleite gegen Eintrachte Frankfurt diesmal in Schutz. Er mahnte an, dass es man „8 neue Spieler verpflichtet“ hatte und diese es noch nicht gewöhnt seien alle drei Tage zu spielen. Hinzu kommt die mangelnde Erfahrung der im Schnitt zwischen 19 und 22 Jahre alten Talente.

Das Team brauche Zeit, die man aufgrund der vielen Spiele jedoch nicht hätte. Ein konsequentes Training, in welchen Abläufe automatisiert werden könnten ist aufgrund dessen nicht möglich.

Man  habe allerdings – genau wie Marco Reus, der sich nach der Gala gegen Real Madrid noch nicht bei 100 Prozent sah – die Hoffnung, dass man nach der Winterpause und eingehender gemeinsamer Trainingsphase, mehr Konstanz ins talentierte Team bringe.

Bis zur Winterpause wartet nun am kommenden Freitag mit einem erneuten Auswärtsspiel gegen die starken Hoffenheimer (4.) ein weiterer Prüfstein. Allerdings müsse man diesmal nicht vorher in der Champions League ran. Zudem sind Freitagabend-Spiele eine Spezialität des BVB.

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