Transfer-Check

Die 18 Teams der Bundesliga im Transfer-Check: SV Werder Bremen (9/18)

Am 31. August um 12:00 schließt das Transferfenster in Deutschland seine Pforten. Wie jedes Jahr haben sich die Teams aus höchsten deutschen Spielklasse wieder zahlreich verstärkt. Dem gegenüber stehen auch zahlreiche Spieler, die ihre Vereine aus der Bundesliga verlassen haben. bundesliga-blog.de nimmt die Personalplanungen der Vereine im Transfer-Check genauer unter die Lupe.

Heute im Porträt: SV Werder Bremen

Im letzen Jahr landete der SV Werder Bremen nur knapp in der zweiten Tabellenhälfte und wurde Zehnter. Ein Tabellenplatz, der die Verantwortlichen an der Weser nach den vielen unruhigen Saisons der letzen Jahre zufrieden stellte. Außerdem habe man mit Viktor Skripnik einen Trainer gefunden, der sich mit dem ganzen Verein identifiziert und mit dem man langfristig plant. Er setzt viel auf die Jugendarbeit der Werderaner und leitete einen kleinen Umbruch ein. Auch in diesem Jahr wurden wieder Leistungsträger verkauft und durch andere Spieler ersetzt. Unterm Strich steht ein satter Transfererlös.

Zugänge:
Kurz vor dem Ende der Transferperiode hat der SV Werder Bremen vier externe Neuzugänge präsentiert. Außerdem beförderte Viktor Skripnik wieder einige Jugendtalente in den Profikader, von denen es bisher zwei in die Startelf in dieser Saison schafften. Auf der Torwartposition hat Bremen einen alten Bekannten zurückgeholt: Felix Wiedwald kehrte nach Stationen in Duisburg und zuletzt in Frankfurt an die Weser zurück. Er wechselte im Alter von neun Jahren von seinem Heimatverein nach Bremen und durchlief sämtliche Jugendmannschaften des SVW. 2011 verließ er den Verein und wechselte zum MSV Duisburg, wo er als Stammtorhüter überzeugen konnte. Aufgrund des damaligen Lizenzentzugs verließ er  den Verein Zwei Jahre später wieder und ging zu Eintracht Frankfurt. Nach zwei Spielzeiten in Frankfurt zog es den Torwart nun wieder zu seiner alten Liebe und er ging zurück nach Bremen. Dort hat er sich im Konkurrenzkampf gegen Raphael Wolf durchgesetzt und ist nun die neue Nummer Eins. Auf der Verteidiger-Position  haben sich die Bremer mit Ulisses Garcia aus der Schweiz verstärkt. Der 19-Jährige Linksverteidiger wechselte ablösefrei aus der Schweiz vom FC Zürich an die Weser und sollte behutsam hinter Linksverteidiger Santiago Garcia aufgebaut werden. Doch der verletze sich in der Vorbereitung. Viktor Skrpinik schmiss den 19-Jährigen ins Kalte Wasser und ließ ihn seit der Vorbereitung auf der Position des linken Verteidiger agieren. Auch in den zwei Ligaspielen und im Pokal stand Garcia in der Startelf. In der Sturmzentrale hohlte Manager Thomas Eichin gleich zwei Spieler: vom Ligakonkurrenten 1. FC Köln wechselte Anthony Ujah für 4,5 Millionen Euro nach Bremen. Der zweite Spieler im Bunde ist Aron Jóhannsson. Der US-Amerikaner kam für rund 4,2 Millonen Euro vom niederländischen Erstligisten AZ Alkmaar an die Weser und unterzeichnete bis 2019. Mit Florian Grillitsch und Maximilian Eggestein schafften es beim SV Werder Bremen schon zwei Akteure in die Startelf, die aus der eigenen Jugend stammen. Sie wurden in diesem Jahr erst von Trainer Viktor Skripinik in den Profibereich befördert.

Abgänge:
Manager Thomas Eichin hat in dieser Transferperiode gleich drei Stürmer zu anderen Clubs verkauft. Mit Franco di Santo und Davie Selke verlor der Club seine zwei erfolgreichsten Angreifer. Der Selke-Transfer wurde schon im April überraschend bekannt. Der 20-Jährige Angreifer wechselt für eine Ablöse von rund 8 Millionen Euro plus erfolgsabhängige Nachzahlungen in die zweite Liga zu RB Leipzig.  Sein Sturmkollege di Santo machte den Fans des SV Werder Bremen lange Hoffnung auf seinen Verbleib im Norden. Er sprach offen über seine Verhandlungen über eine baldige Vertragsverlängerung und schwur den Anhängern die Treue. Doch am Ende verließ der Argentinier ein wenig überraschend  den SV Werder Bremen und machte von seinen Ausstiegsklausel Gebrauch. Der Ligakonkurrent FC Schalke 04 überwies die im Vertrag festgeschriebene Ablösesumme von 6 Millionen Euro und verpflichtete den Stürmer. Di Santo unterzeichnete bei den Knappen einen Vertrag bis 2019. Neben den beiden Top-Stürmern gab Thomas Eichin noch Nils Petersen ab. Der in der letzen Saison an den SC Freiburg ausgeliehene Angreifer spielte in den Planungen der Bremer keine Rolle mehr und wechselte fest zum Bundesliga-Absteiger aus Freiburg. Die Breisgauer überwiesen für Petersen rund 3 Millionen Euro an den SV Werder Bremen. Neben den drei Stürmern verließen noch vier weitere Akteure den Verein. Reserve-Torwart Richard Strebinger wechselte nach seiner Ausleihe im Vorjahr an Jahn Regensburg zurück in seine Heimat nach Österreich und ging zum SK Rapid Wien. Für ihn kassierte der Verein 500.000 Euro. Zudem hat Bremen den italienischen Innenverteidiger Luca Caldirola an Ligakonkurrent und Bundesliga-Aufsteiger SV Darmstadt ausgeliehen. Er soll dort die nötige Spielpraxis erhalten und nach seiner Rückkehr verkauft werden. Innenverteidiger Sebastian Prödl verließ den SVW ebenfalls. Er verlängerte seinen Vertrag an der Weser nicht und wechselte ablösefrei zum englischen Premier-League-Aufsteiger FC Watford. Zudem zog es Eljero Elia zurück in seine Heimat. Er unterzeichnete bei Feyenoord Rotterdam einen Zwei-Jahres-Vertrag.

Fazit:
Nach der Mittelfeldplatzierung vom Vorjahr hofft man auch in dieser Spielzeit wieder auf eine ruhige Saison in Bremen. Durch den Abgang der Topstürmer di Santo und Selke erhielt der Verein Millionen-Ablösen wie in früheren Zeiten. Diese Summen tun dem Verein sicherlich gut, schließlich schreibt Werder seit Jahren rote Zahlen. Trotzdem wurde ein Teil des Geldes wieder in Transfers investiert, um die Spieler zu kompensieren. Man darf gespannt sein, ob es der Mannschaft gelingt, wieder eine ähnliche Platzierung wie im letzen Jahr zu erreichen.

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