Roger Schmidt bei Leverkusen unter Druck

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Foto: Peter Price / Flickr (CC BY-NC-ND 2.0)

Die peinlichen Niederlage im Elfmeterschießen in der 2. Runde des DFB-Pokals gegen den Drittliga-Aufsteiger Sportfreunde Lotte (25.10.2016) brachte das Fass bei Bayer Leverkusen endgültig zum Überlaufen. Nun steht nicht mehr nur die Mannschaft um Stefan Kießling unter Druck sondern auch Cheftrainer Roger Schmidt.

Leverkusen instabil

Im bisherigen Saison-Verlauf gab es für Bayer Leverkusen – Licht und Schatten. Sehr gute Partien – wie das 2:0 gegen Borussia Dortmund wechseln sich mit unglaublichen Niederlagen wie zuletzt im Pokal gegen SF Lotte ab. Erschwerend kam bei der Partie am Dienstag (25.10.2016) hinzu, dass die Mannschaft trotz einer Überzahl seit der 78. Minute es nicht schaffte gegen den Drittliga-Aufsteiger zu bestehen.

Zweimal führte die Mannschaft von Trainer Roger Schmidt durch Treffer von Kevin Volland (1:0, 2:1) und zweimal kassierte sie den Ausgleich (47.,1:1 – Eigentor Roberto Hilbert, 2:2, 106. – Freiberger).

Sicherlich hat der Pokal seine eigenen Gesetze, aber eine Mannschaft die in der Champions League vertreten ist und über lange Zeit in Überzahl spielt, sollte bei einem Neuling in der dritten Liga schon bestehen können.

Schmidt’s Verhalten wirft Fragen auf

Nicht gerade zum Vorteil war auch das Fehlen von Cheftrainer Roger Schmidt, aufgrund seiner Verbal-Attacke gegen Hoffenheims Trainer Julian Nagelsmann. Dafür wurde er für 2 Spiele gesperrt. Er verfolgte das Spiel seiner Mannschaft im Vereins-Bus. Er profitierte davon, dass Sky ihm mit einem Kabel ermöglichte das Spiel direkt vor Ort zu sehen.

Angeblich soll er jedoch auch hier „auffällig“ geworden sein. So soll er beobachtet worden sein, dass er während der Partie telefoniert hätte. Er darf laut Regeln allerdings keinen Kontakt zu Trainerbank haben um so ins Spiel einzugreifen. Sollte er dies doch getan haben, hätte er sich erneut „straffällig“ gemacht.

Zudem gilt der Trainer als Wiederholungstäter, da er schon einmal wegen mangelndem Repsekt vom Schiedsrichter auf die Bühne verbannt wurde und im Anschluss für 3 Spiele gesperrt worden ist.

Sportdirektor stand bis zum Spiel gegen SF Lotte noch voll hinter Trainer Roger Schmidt. Selbst seine Beleidigungen gegen Nagelsmann:

Was willst du denn? […] Was bist du denn für ein Spinner?

hielten Völler nicht davon ab, sich weiter hinter den Trainer zu stellen.

Doch nach der Niederlage gegen den Drittligisten am Dienstag, hat sich scheinbar auch etwas in seiner Einstellung geändert.

Völler macht Schmidt Druck

Das Rudi Völler nach dem Aus im DFB-Pokal nicht gerade froh zumute war, galt nicht als Überraschung.

Im Kicker gab Rudi Völler daher auch ehrlich zu:

Das liegt noch schwer im Magen. […] Wir stehen vor einer wichtigen Woche, die für die ganze Saison entscheidend sein kann.

Er erwartet umgehend Besserung und hofft auf eine schnelle Wende, damit man so früh in der Saison nicht schon alle Ziele verspielt.

Zum Auftreten seiner Mannschaft im Pokal äußerte er sich mehr als deutlich:

Das ist an Dämlichkeit nicht zu überbieten.

Was Trainer Roger Schmidt betrifft, so stellte er fest:

Er hat natürlich unsere Unterstützung. Er weiß aber, dass geliefert werden muss. Roger weiß, dass er gefordert ist. Denn eines ist auch klar: Wir gehen von unseren Erwartungen nicht zurück.

Auf die Frage hin, ob es eine Art Ultimatum für Schmidt gebe, sagte er:

Bei uns gibt es kein Ultimatum. Wir wollen wieder versuchen, die Kurve zu kriegen – mit ihm.

Das hört sich zwar nach Unterstüztung an, gibt aber auch klar die Richtung vor. Es bedeutet nichts Anderes als, dass nun umgehend Ergebnisse her müssen, ansonsten wären die Tage von Roger Schmidt trotz aller Verdienste wohl gezählt.

Partien gegen Wolfsburg und Tottenham entscheidend

Aus diesem Grund werden den Spielen gegen den VfL Wolfsburg am Samstag (29.10.2016) und am kommenden Mittwoch (02.11.2016) gegen Tottenham Hotspur eine entscheidende Beduetung beigemssen.

Eigentlich wollte Leverkusen in dieser Saison angreifen, was nicht zuletzt an den Investitionen von gut 43 Millionen Euro in neue Spieler lag. Mit diesem Kader wollte man sich anschicken zumindest Vizemeister Borussia Dortmund ernsthaft unter Druck zu setzen. Aktuell sieht es ganz und garnicht danach aus. Die Bayer-Elf liegt auf Platz 11 und zeigt mehr als schwankende Leistungen. Borussia Dortmund (7.) ist trotz der Verletzungs-Misere nach 8 Spieltagen noch 4 Plätze besser platziert. Für die mittlerweile hohen Ansprüche von Fans und Vereinsführung ist das einfach zu wenig.

Sollte die Werkself nicht überzeugen können oder gar beide Spiele verlieren, dürfte es für den umstrittenen Schmidt eng werden.

 

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